Ein Schlaganfall verändert das Leben innerhalb von Sekunden. Viele Betroffene leiden dauerhaft unter körperlichen oder kognitiven Einschränkungen, die eine Rückkehr in den alten Beruf unmöglich machen. Genau in solchen Fällen soll die Berufsunfähigkeitsversicherung einspringen und finanziellen Schutz bieten. In der Praxis erleben jedoch viele Versicherte, dass ihr Antrag auf Berufsunfähigkeitsrente abgelehnt oder verzögert wird – trotz eindeutiger Diagnosen und massiver Einschränkungen.
Wenn Sie nach einem Schlaganfall berufsunfähig geworden sind und Ihre Versicherung nicht zahlt, ist rechtlicher Beistand oft unverzichtbar. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, wie Versicherer argumentieren und wie Sie Ihre berechtigten Ansprüche erfolgreich durchsetzen können.
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Was ist ein Schlaganfall – und welche Folgen hat er beruflich?
Bei einem Schlaganfall wird die Durchblutung des Gehirns gestört – entweder durch ein verstopftes Blutgefäß (ischämischer Infarkt) oder eine Blutung (hämorrhagischer Infarkt). Je nachdem, welcher Bereich des Gehirns betroffen ist, können ganz unterschiedliche Symptome auftreten: Lähmungen, Sprachstörungen, Sehstörungen oder Gedächtnisprobleme gehören zu den häufigsten Folgen.
Auch wenn die akute medizinische Versorgung schnell erfolgt, bleiben oft bleibende Beeinträchtigungen zurück. Der Weg zurück in den Beruf ist lang – und nicht immer möglich. Besonders betroffen sind Berufe mit körperlicher Tätigkeit, hoher Konzentrationsanforderung oder viel Kommunikation. Für viele beginnt nach einem Schlaganfall ein völlig neuer Lebensabschnitt, in dem der bisherige Beruf keine Option mehr ist.
Wann leistet die Berufsunfähigkeitsversicherung?
Die Berufsunfähigkeitsversicherung greift dann, wenn Sie Ihren zuletzt ausgeübten Beruf voraussichtlich dauerhaft oder für mindestens sechs Monate zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben können. Entscheidend ist dabei nicht irgendeine Tätigkeit, sondern genau der Beruf, den Sie bei voller Gesundheit ausgeübt haben, also häufig wie er vor dem Schlaganfall konkret ausgeübt wurde – inklusive aller Anforderungen, Arbeitszeiten und Belastungen.
Eine medizinische Diagnose allein reicht nicht aus. Es muss nachvollziehbar sein, wie sich die gesundheitlichen Einschränkungen auf Ihre individuelle berufliche Tätigkeit auswirken. Gerade bei einem komplexen Krankheitsbild wie dem Schlaganfall braucht es dazu eine gründliche medizinische und berufliche Bewertung.
Welche Unterlagen und Nachweise sind erforderlich?
Versicherte, die Berufsunfähigkeitsleistungen beantragen, müssen umfassende Nachweise vorlegen. Diese Anforderungen sind mit einem hohen Aufwand verbunden und für Laien oft schwer überschaubar. Besonders wichtig sind:
- Fachärztliche Gutachten, die Art und Ausmaß der körperlichen oder kognitiven Einschränkungen dokumentieren
- Therapie- und Rehabilitationsberichte, aus denen ersichtlich wird, wie sich Ihr Zustand entwickelt hat
- Eine präzise Beschreibung Ihrer beruflichen Tätigkeit, um den Zusammenhang zwischen Beruf und Einschränkungen darzulegen
Zusätzlich prüfen Versicherer häufig, ob eventuell alternative Tätigkeiten infrage kommen („abstrakte Verweisung“) oder, ob vor dem Vertragsschluss alle Gesundheitsangaben korrekt gemacht wurden.
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Typische Probleme bei der Anerkennung von Berufsunfähigkeit nach Schlaganfall
Trotz klarer Diagnose und objektiver Einschränkungen werden Anträge auf Berufsunfähigkeitsrente nach einem Schlaganfall nicht selten abgelehnt oder stark verzögert. Versicherer begründen dies zum Beispiel mit:
- einer Restarbeitsfähigkeit
- unklaren medizinischen Gutachten
- fehlender Dauerhaftigkeit der Einschränkungen
- Vorerkrankungen, die beim Vertragsabschluss nicht angegeben wurden
Ein häufiger Streitpunkt ist auch die Frage, ob ein Versicherter auf eine andere Tätigkeit verwiesen werden darf. Gerade nach einem Schlaganfall sind viele Menschen zwar noch eingeschränkt leistungsfähig – aber nicht mehr in der Lage, ihrem früheren Beruf in der bisherigen Form nachzugehen.
So setzen Sie Ihre Ansprüche durch
Wenn Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung Leistungen verweigert oder Ihren Antrag nicht bearbeitet, sollten Sie nicht zögern, rechtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Je früher Sie fachkundige Unterstützung haben, desto besser lassen sich Fehler vermeiden – etwa bei der Formulierung des Antrags, der Auswahl geeigneter Gutachter oder der Kommunikation mit der Versicherung.
In vielen Fällen führt bereits ein fundiertes Widerspruchsschreiben mit gut begründeten Nachweisen zum Erfolg. Sollte das nicht ausreichen, stehen weitere rechtliche Schritte offen – bis hin zur gerichtlichen Durchsetzung Ihrer BU-Rente.
Berufsunfähigkeit nach Schlaganfall – lassen Sie sich nicht abspeisen
Ein Schlaganfall bringt das Leben aus dem Gleichgewicht – gesundheitlich, beruflich und finanziell. Wer dadurch nicht mehr in der Lage ist, seinen bisherigen Beruf auszuüben, hat grundsätzlich Anspruch auf Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung. In der Praxis scheitern viele Betroffene jedoch an formalen Hürden, komplizierten Nachweispflichten und der ablehnenden Haltung ihrer Versicherung.
Lassen Sie sich davon nicht entmutigen. Die Chancen auf eine erfolgreiche Durchsetzung Ihrer BU-Rente stehen gut – wenn Sie Ihre Rechte kennen und sich kompetent vertreten lassen.
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